Elisabeth-Weinberg-Preis für Wilhelm-Busch-Schüler

Außergewöhnliches Engagement gewürdigt

Drei Gruppen junger Menschen sind mit dem Elisabeth-Weinberg-Preis bedacht worden – und Schüler der Rehburger Wilhelm-Busch-Schule, die etliche Aktionen mit unserem Arbeitskreis gemacht haben, lagen ganz vorn. Zur Preisverleihung hatte der Runde Tisch gegen Rassismus und rechte Gewalt Nienburg in das Theater auf dem Hornwerk eingeladen.

Gemeinsam mit einigen ihrer Lehrerinnen, mit Simone Schad-Smith von der Evangelischen Akademie Loccum, Ulrike Kassube vom Runden Tisch Nienburg und Nienburgs Landrat Detlev Kohlmeier freuen sich die Wilhelm-Busch-Schüler über ihren Preis.
Gemeinsam mit einigen ihrer Lehrerinnen, mit Simone Schad-Smith von der Evangelischen Akademie Loccum, Ulrike Kassube vom Runden Tisch Nienburg und Nienburgs Landrat Detlev Kohlmeier freuen sich die Wilhelm-Busch-Schüler über ihren Preis.

Für ein gleichberechtigtes Zusammenleben und gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung von Menschen in Stadt und Landkreis Nienburg eintreten – junge Menschen, die dieses in Stadt und Landkreis Nienburg tun, können sich bereits seit 2001 um den Elisabeth-Weinberg-Preis bewerben oder von anderen vorgeschlagen werden. Das, sagte Ulrike Kassube vom Runden Tisch bei der Preisverleihung, hätten in diesem Jahr gleich sechs Gruppen getan, so dass die Jury einige Arbeit bekam. Bevor Landrat Detlev Kohlmeier zur Laudatio überging und drei dieser Gruppen mit einem Preisgeld auszeichnete, stellten sich diese vor.


Da war zunächst der Jugendmigrationsdienst des CJD Nienburg, der in einem interkulturellen Projekt und mit professioneller Unterstützung den berührenden Film „Die blaue Brücke“ gedreht hat. „Die Welt wird bunter durch dich!“ stellte das Team in dem Trailer als Motto des Films vor. Was die Jury für diesen Beitrag eingenommen habe, sagte Kohlmeier, sei die bemerkenswerte Integrationswirkung, die die Dreharbeiten auf die Jugendlichen gehabt hätten – dass sich wirkliche Freundschaften entwickelten, sei schon bei der Präsentation deutlich zu spüren gewesen. 300 Euro Preisgeld nahm der Jugendmigrationsdienst mit.

Gespannte Erwartung war den Gesichtern der Wilhelm-Busch-Schüler und Schulleiterin Christiane Henne zu Beginn der Preisverleihung noch abzulesen.
Gespannte Erwartung war den Gesichtern der Wilhelm-Busch-Schüler und Schulleiterin Christiane Henne zu Beginn der Preisverleihung noch abzulesen.

Drei junge Männer aus dem Nienburger Kirchenkreis-Jugendkonvent der evangelischen Kirche stellten sich als nächste vor. Sie hatten – gemeinsam mit dem gesamten Jugendkonvent – eine Stellungnahme zu der Diskussion um die „Schweringer Glocke“ abgegeben. Erhebliches Aufsehen hatte diese Glocke erregt, als bekannt wurde, dass sie mit einem Hakenkreuz versehen ist. Der demokratische Weg, den der Konvent gegangen sei, um eine gemeinsame Erklärung abzugeben, und dessen Wille auch dann dazu zu stehen, als nicht nur positive Rückmeldungen, sondern auch bitterböse Anrufe kamen, sei unabhängig vom Inhalt der Stellungnahme nach Ansicht der Jury einen Preis wert, bekundete Kohlmeier und bedachte die Gruppe mit 500 Euro.

Die restlichen 1.200 Euro von den 2.000 Euro Preisgeld gingen an die Rehburger Wilhelm-Busch-Schule oder vielmehr an deren ehemalige zehnte Klasse. Die zehn Schüler dieser Klasse hatten sich ein halbes Jahr lang intensiv mit den jüdischen Schicksalen aus Rehburg auseinandergesetzt und zahlreiche Aktionen unseres Arbeitskreises mitgetragen. Eine sorgfältig vorbereitete Diskussion mit Kultusminister Grant Hendrik Tonne und der Vorsitzenden der Liberalen jüdischen Gemeinde Hannover, Ingrid Wettberg, hatte am Anfang der Aktionen gestanden – damit kamen die Schüler bis ins NDR-Fernsehen. Sie waren danach die erste Klasse, die Biografie-Erkundungen in unseren neuen Räumen machte und wurden Paten für die Stolperschwelle vor der ehemaligen Synagoge – putzen sie also in regelmäßigen Abständen. Zudem übernahmen einige von ihnen Rollen in dem Schauspiel zur Geschichte der Rehburger jüdischen Gemeinde – sowohl in der Theater- als auch in der Filmversion. Hinzu kamen viele Stunden fächerübergreifender Vorbereitung auf alle Aktivitäten in ihrer Förderschule.


Das alles, dieses außergewöhnliche Engagement, sagte Kohlmeier, habe die Jury beeindruckt und erfülle alle Kriterien, die für die Verleihung des Preises gefordert würden.

 

Etliche Aktionen haben die ehemaligen Zehntklässler der Rehburger Wilhelm-Busch-Schule gemeinsam mit dem Arbeitskreis Stolpersteine Rehburg-Loccum durchgeführt – und hoffen nun darauf, dass sie zu den Preisträgern des Elisabeth-Weinberg-Preises gehören.
Etliche Aktionen haben die ehemaligen Zehntklässler der Rehburger Wilhelm-Busch-Schule gemeinsam mit dem Arbeitskreis Stolpersteine Rehburg-Loccum durchgeführt – und hoffen nun darauf, dass sie zu den Preisträgern des Elisabeth-Weinberg-Preises gehören.

Traditionell wird der Elisabeth-Weinberg-Preis – benannt nach einer jungen Nienburger Jüdin, die von den Nazis ermordet wurde – am Tag der Reichspogromnacht, dem 9. November, verliehen. Vom Nienburger Arbeitskreis Gedenken ergriff zum Ende Thomas Gatter noch das Wort, ließ allen Preisträgern weiße Rosen überreichen und verwies auf die Tradition dieser weißen Rose als Zeichen des Widerstandes. Dass rechte Aktivisten mittlerweile versuchten, sich dieses Zeichen anzueignen sei eine Verhöhnung aller Widerständler und Opfer. Sein Statement war: „Wir müssen uns die weiße Rose zurückholen.“

Träger des Elisabeth-Weinberg-Preises sind der Runde Tisch gegen Rassismus und rechte Gewalt, Stadt und Landkreis Nienburg, der Kirchenkreis Nienburg, die Bürgerstiftung Nienburg und die Werner-Ehrich-Stiftung Nienburg.

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