Zeitleiste

Nur einige Eckdaten der historischen Ereignisse zur Zeit des Nationalsozialismus haben wir an dieser Stelle für Sie mit einer Zeitleiste zusammengestellt. Den weltpolitischen Geschehnissen stehen die Daten gegenüber, die wir über die Geschichte hier in Rehburg-Loccum zusammengetragen haben.

Weltpolitische Ereignisse   Rehburg-Loccumer Ereignisse
     
Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, Beginn der Machtübernahme 30.1.1933  
     
  30.4.1938 Aus der Rehburger Schulchronik: ‚Der von der Regierung bestätigte neue Bürgermeister Joseph Günther aus Nienburg wird in seinem Amt eingeführt.’
  Mai 1938 Ein Moor- und Waldbrand wütet auf einer Fläche von 10 mal 6 Kilometern im Rehburger Forst (Hüttenmoor)

 

 

   
Pogromnacht; Zerstörung von Synagogen, Geschäften, Wohnhäusern; Verhaftung von über 26.000 männlichen Juden 9./10.11. 1938  
     
  Jan 1939 Der jüdische Friedhof in Rehburg wird geschlossen
Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt zwischen Hitler und Stalin, Aufteilung Polens und der Ukraine 23.8.1939  
Deutscher Angriff auf Polen - Beginn des Zweiten Weltkrieges 1.9.1939  

Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an Deutschland als Reaktion auf den Überfall auf Polen

 

Italien verbündet sich mit Deutschland und erklärt Großbritannien sowie Frankreich den Krieg

3.9.1939

 

 

 

10.6.1940

 

 

 Deutschland hat Dänemark und Norwegen besetzt

 

Deutschland hat die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich besetzt

 

Deutschland hat Griechenland, Jugoslawien und Nordafrika besetzt

Jun 1940

 

 

Jun 1940

 

 

Aug 1940

 

 

 

 

 

 "Operation Barbarossa": Weisung Hitlers an die Wehrmacht, den Angriff auf die Sowjetunion vorzubereiten

14.11.1940

 

 

 

18.12.1940

Ein Sturm vernichtet Teile des Rehburger Forstes.  

 

 

 

 

Hitler kündigt vor 200 Befehlshabern der Wehrmacht an: "Der Krieg gegen Russland wird von der Art sein, dass er nicht ritterlich geführt werden kann. Dieser Kampf ist einer der Ideologien und rassischer Unterschiede und wird mit einer nie dagewesenen Härte geführt werden." 

 

 

Das Göring unterstellte Reichsministerium für Ernährung arbeitet einen „Hungerplan“ aus. Er sieht für den Kriegsfall vor, 30 Millionen Menschen in der Sowjetunion verhungern zu lassen. "Armut, Hunger und Genügsamkeit erträgt der russische Mensch schon seit Jahrhunderten. Sein Magen ist dehnbar, daher kein falsches Mitleid." Dieser Hungerplan wurde später auch auf die sowjetischen Kriegsgefangenen in Deutschland angewendet

 

 Deutscher Angriff auf die Sowjetunion; Beginn der Judenvernichtung in den besetzten Gebieten

 

30.3.1941

 

 

 

 

 

 

 

 

1.6.1941

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

22.6.1941

 
Reichsführer SS Himmler veröffentlicht die Broschüre "Der Untermensch", die zum Hass gegen die Sowjetunion aufstachelt. Das Heft enthält überwiegend Fotos, die sowjetische Kriegsgefangene mit entstellten Gesichtern zeigen. Es wird in Massenauflagen bis 1943 verteilt. Juni 1941  

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Giftgas Zyklon B wird in Auschwitz an sowjetischen Kriegsgefangenen erprobt

 

 

Erlass Reichsminister des Innern zur Bestattung sowjetischer Kriegsgefangener. "Für die Überführung und Bestattung ist ein Sarg nicht zu fordern"

 

 

 Führerbefehl zum Arbeitseinsatz

sowjetischer Kriegsgefangener

23.7.1941

 

 

 

16.8.1941

 

 

 

Sep 1941

 

 

 

27.10.1941

 

 

 

 

 

31.10.1941 

 

 

 

 

 

 

3.11.1941

Andrej Wladimirow gerät in Tartu (Estland) in deutsche Kriegsgefangenschaft 

 

Stepan Kurgusov (Belarus) gerät in Russland in deutsche Kriegsgefangenschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

66 sowjetische Kriegsgefangene treffen im neu errichteten Lager 5790 im Rehburger Forst ein. Baracken sind noch nicht vorhanden, lediglich ein Zaun. Die Gefangenen graben sich Erdhöhlen 

   3.11.1941  In Loccum wird in der Siedlung Kreuzhorst das Arbeitskommando 5529 eingerichtet. Ca. 20 sowjetische Kriegsgefangene kommen zu Bauer Helberg

 

 

 

14.11.1941 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9.12.1941

 

 

 

 

 

 

15.12.1941

 Der belgische Kriegsgefangene Jacob (Albert) Vandebroek wird mit weiteren sechs Belgiern von Loccum in das Arbeitskommando 582A in Rehburg verlegt. Dieses AK befindet sich auf der Kegelbahn des Raths-Kellers

 

 

Das Arbeitsamt Nienburg fragt beim Bauamt um Überstellung von ca. 80 sowjetischen Gefangenen aus der Nähe Husums in das Lager im Rehburger Forst nach. 

 

 

Andrej Wladimirow stirbt. Er ist der erste von vielen Toten im Kommando 5790 im Rehburger Forst

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Bis Jahresende 1941 geraten 2,5 bis 3 Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ostarbeiter-Erlass durch Himmler: 3 Millionen aus der Sowjetunion verschleppte Zivilisten sollen in mit Stacheldraht umzäunten Lagern untergebracht werden. Auf der Kleidung müssen sie das Kennzeichen "OST" tragen

 

24.12.1941

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dez 1941

 

 

 

 

14.01.1942

 

 

 

 

 

 

15.01.1942

 

 

 

 

21.1.1942

 

 

 

 

 

 

 

 

 29.1.1942

 

 

 

 

 

31.1.1942

 

 

 

 

 

9.2.1942

 

 

 

 

 

 

 

14.2.1942

 

 

 

 

 

19.2.1942

 

 

 

20.2.1942

 

Albert, belg. Kriegsgefangener in Rehburg, erinnert sich: "Zusammen mit dem Christkind kam auch König Winter mit unendlich viel Schnee und Frost. Es kam kein Ende und wiederholt bis April mussten wir die Straßen schneefrei machen für den Verkehr."

 

 

 

 

 

 

Der Landrat des Kreises Nienburg teilt mit, dass Leichen sowjetischer Kriegsgefangenen ab sofort auf dem jüdischen Friedhof Rehburgs bestattet werden dürfen

 

 

 Iwan Scherstinkow stirbt im AK 5790 (Rehburg Forst) und wird auf dem jüdischen Friedhof beerdigt

 

Das Stadtbauamt Nienburg genehmigt die Bestattung sowjetischer Gefangener auf dem jüdischen Friedhof, die nicht in Nienburg verstorben sind. Für Rehburg sei das nicht nötig, da es einen eigenen jüdischen Friedhof gebe

 

 

 66 weitere sowjetische Kriegsgefangene sind bis zu diesem Zeitpunkt in die Lagerliste des AK 5790 (Rehburg, Forst) aufgenommen worden

 

 Tod von Stepan Kurgusov im Rehburger Lager im Forst (AK 5790). Vermerk auf der Personalkarte: "wegen Fluchtversuch erschossen"

 

24 sowjetische Gefangene aus dem Rehburger Lager im Forst werden in das Lazarett Wietzendorf verlegt. Wochen später sind 19 von ihnen tot. Ursachen u.a.: Entkräftung und Ruhr

 

Die Quarantäne im zentralen Lazarett Wietzendorf für sowjetische Gefangene wird nach einem Ausbruch von Fleckfieber aufgehoben

 

Nikolai Rjubtischkow stirbt. Er ist der 25. tote Sowjet im Lager im Rehburger Forst

 

 Reichsführer SS Himmler veröffentlicht die Broschüre "Der Untermensch", die zum Hass gegen die Sowjetunion aufstachelt. Das Heft enthält überwiegend Fotos, die sowjetische Kriegsgefangene mit entstellten Gesichtern zeigen. Es wird in Massenauflagen bis 1943 verteilt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitulation der 6. Armee vor Stalingrad

 

Italien scheidet aus dem deutschen Bündnissystem aus und kämpft kurz darauf auf der Seite der Alliierten

 

März 1942

 

 

 

 

 

 

 

April 1942

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mai1942

 

 

 

 

 

Juni 1942

 

 

 

 

 

4.8.1942

 

 

2.2.1943

 

8.9.1943

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einrichtung des AK 5971 im Ortszentrum Rehburgs für sowjetische Kriegsgefangene. "Es war ein Bild des Jammers, wenn diese Männer durch Rehburg zur Waldarbeit zogen, frierend, die wunden Füße mit Fußlappen umwickelt und in Holzschuhen", erinnerte sich der Rehburger August Lustfeld

 

 Feuer im Rehburger Wald (Heidhorster Forst), nahe dem AK 5790. 40 Gefangene und acht Wachleute werden aus dem Lager zum Löschen abkommandiert

 

Erster Nachweis des AK 5954 (Münchehagen, Deutsches Haus), eingerichtet für sowjetische Kriegsgefangene, 13 Namen identifiziert

 

Jakow Krawzow kommt in das Lager 5971, Rehburg Stadt

 

14.12.1943

 

 

 

26.12.1943

 

 

 

 

 

 

Apr 1944

 Jakow Krawzow wird in das Lager 5790 im Rehburger Forst verlegt

 

2 sowjetische Kriegsgefangene versuchen, die Gefangenen im Münchehäger Lager AK 5954 (Deutsches Haus) zur Flucht zu überreden und erschlagen einen Wachmann.  

 

Die Stadt Rehburg übernimmt den jüdischen Friedhof

 

12.09.1944

Laut Lagerliste befinden sich im AK 5790 (Rehburger Forst) 44 sowjetische Kriegsgefangene 

 

 

 

 

 

 

Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz durch sowjetische Truppen

 

8.1.1945

 

 

 

 

27.1.1945

 

Laut Lagerliste befinden sich im AK 5954 (Münchehagen, Deutsches Haus) 30 sowjetische Kriegsgefangene

 

 1.2.1945

 

 

 

26.3.1945

Laut Lagerliste befinden sich im Lager 5971 (Rehburg, Stadt) 60 sowjetische Kriegsgefangene 

 

Naschcha Masukow wird aus dem AK 5790 ins Lager Sandbostel verlegt - letzter Hinweis auf die Existenz des Lagers im Rehburger Forst

 

 

 

 

 7.4.1945

 

 

8.4.1945

 

  

 Britische Alliierte ziehen in Loccum ein

 

Britische Alliierte ziehen in Rehburg ein

Kapitulation der deutschen Wehrmacht, Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Bis Kriegsende gerieten mehr als 5 Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft, von denen mehr als 3 Millionen nicht überlebten. 8.5.1945  
Ende des NS-Regimes    

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