Erna Birkenruth, *1896

Am 31. März 1942 nach Warschau deportiert

Todesdatum unbekannt

 

Stolperstein verlegt in:

Rehburg, Mühlentorstraße 26

Erna Birkenruth wurde als Erna Löwenstein am 9. Dezember 1896 in Rehburg geboren. Ihre Eltern Jeanette und Jakob Löwenstein betrieben in der Mühlentorstraße 26 eine Fleischerei. Erna war das älteste Kind des Ehepaares. Zwei Jahre nach ihr wurde ihre Schwester Frieda geboren.1922 heiratete Erna den aus Neustadt am Rübenberge stammenden Alfred Birkenruth, der danach zu ihr in ihr Elternhaus in Rehburg zog. Heute hat das Haus die Anschrift Mühlentorstraße 26. Zur NS-Zeit trug die Straße den Namen Adolf-Hitlerstraße, ihre Hausnummer war die 174.
Das Ehepaar bekam zwei Söhne: Hans Siegfried wurde 1923, sein jüngerer Bruder Walter 1929 geboren.


Im November 1939 zog das Ehepaar nach Nienburg in die Hannoverschestraße 8, wo Alfreds Vater ein Haus besaß. Ihr Sohn Hans Siegfried zog im Februar 1940, Walter im Oktober 1941 ebenfalls dorthin. Beide Söhne hatten zuvor die Israelitische Gartenbauschule in Hannover-Ahlem besucht.


Erna Birkenruth wurde mit ihrer Familie am 31. März 1942 ins Ghetto von Warschau deportiert, wo sie ermordet wurde. Ihr Todestag ist unbekannt – wie auch die Todestage ihres Mannes und ihrer Kinder.

 

 

Schicksal:

 

Nachdem Ernas Mann Alfred und ihr Vater Jakob Löwenstein nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 nach Buchenwald deportiert worden waren und nur ihr Mann nach einigen Wochen von dort zurückkam – ihr Vater überlebte nicht und wurde in Buchenwald erschlagen – zog die Familie im Mai 1939 nach Nienburg in ein Haus, das Ernas Schwiegervater Julius Birkenruth gehörte.

Als Erna 45 Jahre alt war, wurden sie und ihre Familie am 31. März 1942 in das Ghetto Warschau deportiert. Ihr Schwiegervater Julius Birkenruth kam rund vier Monate später in das ‚Alters-Ghetto’ Theresienstadt – in dem Zug, der von Hannover-Ahlem startete, war auch Ernas Mutter, Jeanette Löwenstein. Keiner aus der Familie hat überlebt.

 

 

Erinnerungen:

 

Aus ihrem Leben in Rehburg haben wir nahezu nichts über Erna Birkenruth erfahren. Wir wissen von ihrer Familie, wir haben einige Erinnerungen über ihre Söhne erzählt bekommen. Von Erna selbst konnten wir nicht mehr finden als eine Eintragung in ein Buch der Rehburger Schulabgänger. Demnach ist sie Ostern 1903 in Rehburg eingeschult worden und hat diese Schule Ostern 1911 verlassen. Ihr Abschlusszeugnis ist ausgezeichnet – nahezu in allen Fächern hat sie eine 1 bekommen. 

Quellen:

Gerd-Jürgen Groß, ‚Sie lebten nebenan’, Erinnerungsbuch für die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 – 1945 deportierten und ermordeten jüdischen Frauen, Männer und Kinder aus dem Landkreis Nienburg/Weser

Hinterlassene Unterlagen von Heinz Hortian, Rehburg

Kreisarchiv Nienburg

Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen

Archiv der Grundschule Rehburg

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